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Erfahrungen teilen, Impulse geben – Besuch aus Sachsen hospitiert an Kölner Familiengrundschulzentrum

19.10.2023

Mit Beginn des Schuljahres 2023/24 wird das Konzept der Familiengrundschulzentren (FGZ) auch in Sachsen erprobt. Dort trägt es den Namen Familienschulzentren und wird zunächst an acht Grundschulen und zwei Förderschulen in Dresden und Leipzig transferiert. Um konkrete Einblicke in die Praxis und hilfreiche Hinweise für eine erfolgreiche Umsetzung vor Ort zu bekommen, haben 17 Schulleitungen und Hortleitungen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Bildungsadministration der Städte Dresden und Leipzig an der James-Krüss-Gemeinschaftsgrundschule in Köln hospitiert. Dort konnten sie das Konzept kennenlernen und sich mit der Schulleiterin, dem Koordinator des FGZ und der Leiterin der offenen Ganztagsschule (OGS) austauschen.

„Wir haben in Leipzig jetzt über ein Jahr in der Theorie an dem Thema gearbeitet und Stadtratsvorlagen geschrieben, wir haben über Konzepte nachgedacht und Finanzierungspläne gewälzt. Mir war es jetzt ein großes Anliegen vor Ort zu sehen, wie ein Familiengrundschulzentrum umgesetzt wird und welche Stolpersteine es dabei gibt“, sagt Cornelia Klöter, Sachgebietsleiterin im Amt für Schule der Stadt Leipzig. „Ich nehme aus der Hospitation mit, wie wichtig eine kommunale Steuergruppe ist. Die haben wir bisher in Leipzig noch nicht. Wir haben zwar benachbarte Ämter einbezogen, aber wir müssen nochmal schauen, wen – außer dem Jugendamt – wir noch mit ins Boot nehmen, damit wir gute Angebote in den Familienschulzentren machen können. Das steht bei mir jetzt sehr weit oben auf der Agenda.“ Insgesamt sei es schön zu sehen, dass die Idee der Familienschulzentren funktionieren kann, auch wenn es am Anfang mehr Arbeit bedeute und man viele Dinge strukturieren müsse, sei es am Ende ein Mehrwert, so Klöter.

Auch für Anna-Maria Feig, Leiterin der 117. Grundschule in Dresden, war die Hospitation gewinnbringend: „Meine Schule und die James-Krüss-Grundschule sind sehr ähnlich von der Struktur. Zu erfahren, welche Angebote hier gut funktionieren und welche Strukturen dafür geschaffen werden müssen, war sehr spannend.“ Besonders interessant fand sie die Einbindung einer sogenannten Gesundheitslotsin in das Kölner FGZ. Diese ist zwar dem Gesundheitsamt zugeordnet, ihr Einsatzort ist aber die Schule. Sie berät Eltern, Kinder und Fachkräfte zum Beispiel zu den Themen Ernährung, Bewegung und Diagnostik. „Die Vernetzung mit dem Gesundheitsamt ist von unseren Lehrkräften in der Vision für das Familienschulzentrum gewünscht. Bei uns gibt es auch eine Art Gesundheitslotsin, aber nicht in der Quantität wie die acht bzw. zehn Familienschulzentren, die entstehen sollen, das bräuchten. Ich überlege jetzt schon, wie wir diese Stelle ins System kriegen und ob es eine Möglichkeit wäre, dass sich die Familienschulzentren zusammenschließen, um ein effektives Angebot zur Gesundheit zu bekommen“, so Feig. Auch wenn sie mit neuen To-Dos nach Hause fährt, hat ihr der Besuch und der Austausch mit der Schulleitung in Köln nochmal einen „persönlichen Anschub“ gegeben.

Es steht eine Gruppe von Menschen auf einem Schulhof und blickt in die Kamera.